#hinterm wald
warum der waldwombatwichtel hinterm wald wohnt
der waldwombatwichtel
ist nicht wombat,
ist nicht wichtel.
im walde wohnen?
das macht er nicht!
denn einen
waldwombatwichtelwald –
den gibt es nicht.
Abb. 1 Waldwombatwichtelweibchen (Zeichnung d. Verf.)
hinter dem wald
es wartet
auf mich
ein anderes leben
tage voller licht
eine warme hand
einfache
freuden
weniger
bedauern über
nicht erreichtes
aufgegebenes
versäumtes
nicht mehr
auf diese weise
das gewicht
der eigenen schattenleben
fühlen
geisterschiffeimlebenslauf
es wartet
auf mich
ein anderes
leben
hinter dem wald
hinter der nacht
Aus der Traum
Kleine Stadt am Waldesrand.
Jeder Bürger wusste: Hinterm Wald liegt’s Schlaraffenland!
Jedes Haus hat dort güldne Dächer und an den Bäumen wächst Krokant.
Auf den Feldern, auf den Fluren drehen sich die Uhren, spielen Spieluhr-Melodei'n.
Mit Gedanken an die Uhren schliefen alle Bürger alle Abend spielend ein.
Doch dann fand die neue Zeit mit neuer Technik auch die Stadt am Waldesrand!
Bald schon fordern forsche Bürger freie Fahrt bis nach Schlaraffenland.
Eines Morgens unter laut Geknatter pflügen Bagger den dickichten Wald um zum Kartoffelacker.
Die Leute trauen ihren Augen kaum: ihr Schlaraffenland war bloss ein Traum!
“Ach was haben wir getan, wir Toren!”
Zur Strafe liegen alle abends lange wach, haben Baggerknattern in den Ohren.
Hinterm Wald? Hinter dem Wald? Also… Nein, so geht das nicht!
Versuchen wir es anders: Jenseits des Waldes. Hm.
Den Wald sozusagen transzendierend. Wie jetzt? Räumlich oder auch zeitlich gesehen?
Wie ich mich dem Thema auch anzunähern versuche, ich fürchte, ich kann mir das nicht vorstellen.
Es soll etwas “hinter” dem Wald geben, also, was soll da sein? Bäume ja dann nicht, weil das wäre ja immer noch Wald, oder?
Nein, hinter dem Wald gibt es einfach: Nichts. Da ist die Welt zu Ende. Punkt, aus.
hinterm wald gleich vor dem krieg
verstecke ich dir den mond im bett
aus moos und blättern
ganz ohne hund liegt er da herum
im dunkeln
denn er ist noch ganz neu
ganz ohne mann
ganz ohne strahlen
ganz ohne fahne die ihm jemand
in den leib gerammt hätte
hinterm wald gleich vor dem krieg
liegt mein Mond für dich und darbt
hinter dem Wald
morgendlich ernste Nebel
Flusstäler und Niederungen
Rapssonnen leuchten schon
in eckigen Feldern
beiderseits der Autobahn
vorstadtkind
trifft
hinterwäldler.
fast
kommen die dabei
auf einen grünen
ast.
antaŭurbinfano
renkontiĝas
malantaŭarbarulo.
preskaŭ
reziproke gajniĝas
la ambaŭ.
kompassnadeln
um vor dem wald
und hinterm wald
geographisch klar
zu scheiden
wächst vor’m wald
ein apostroph
und hinterm wald
steht keines
warum der waldwombatwichtel hinterm wald wohnt
der waldwombatwichtel
ist nicht wombat,
ist nicht wichtel.im walde wohnen?
das macht er nicht!denn einen
waldwombatwichtelwald –
den gibt es nicht.Abb. 1 Waldwombatwichtelweibchen (Zeichnung d. Verf.)
Eine Ewigkeit,
Du wohnst einen Wald entfernt,
Schnöde Wohnung,
Doch ich mag die Aussicht sehr.Einen Augenblick,
Ich schaffe es einfach nicht,
Schöne Tage,
Und mein Körper ist so schwer.
Liebesplätzchen
Geht nur hin, dort ist es am schönsten, lasst euch dabei nicht erwischen, zwischen Tannenzapfen und Moosmatten, du mit ihr liebkosend und zart umarmt, niemand sieht euch sicherlich, da hinterm Wald auf das feuchtgrüne Dunkle der Abgrund folgt.
Gedicht und Photo von pangarina-angelin-a
Hinterm Wald
Wohl unter dem Schein der Morgensonne
im Wasser der hölzernen Regentonne
da tanzen die Elfen, singen und lachen
kurz bevor die Menschen erwachen
und erzählen Geschichten
von Gnomen und Wichten
aus den uralten Zeiten
die lebten in den steinigen Weiten
wo die Tage heiß und die Nächte kalt
in der großen Einöde wohl hinter dem Wald.
Doch die Zeit schritt voran
und als die Menschheit begann
das Erz zu schmelzen und den Stahl zu biegen
Helden zu zeugen und Waffen zu schmieden
da verschwanden die Gnome, Wichte und Zwerge
in die tiefen Höhlen der dunklen Berge
kein Mensch bekommt sie mehr zu Gesicht
nicht Zwerg noch Gnom oder Wicht
nur manchmal ein leises Raunen und Grummeln
ein zartes Wispern, ein wässriges Murmeln
dringt zu denen, die noch vermögen zu lauschen
für alle andern ist es nur noch ein Rauschen
aus der großen Einöde wohl hinter dem Wald
wo die Tage heiß und die Nächte kalt.
Das Stichwort für das @montagsgedicht am 9. Mai 2022 lautet:
Hinterm Wald
Wer am Montag bis 16:00 einen selbstverfassten Text zum Thema auf einem eigenen Blog postet und mit den Tags ‘hinterm wald’ und ‘montagsgedicht’ versieht, kann vielleicht mitmachen.
Viel Glück!
(Und ab jetzt immer um16:00, wegen Inflation.)
Credits:Foto
Hinterm Wald
Wohl unter dem Schein der Morgensonne
im Wasser der hölzernen Regentonne
da tanzen die Elfen, singen und lachen
kurz bevor die Menschen erwachen
und erzählen Geschichten
von Gnomen und Wichten
aus den uralten Zeiten
die lebten in den steinigen Weiten
wo die Tage heiß und die Nächte kalt
in der großen Einöde wohl hinter dem Wald.
Doch die Zeit schritt voran
und als die Menschheit begann
das Erz zu schmelzen und den Stahl zu biegen
Helden zu zeugen und Waffen zu schmieden
da verschwanden die Gnome, Wichte und Zwerge
in die tiefen Höhlen der dunklen Berge
kein Mensch bekommt sie mehr zu Gesicht
nicht Zwerg noch Gnom oder Wicht
nur manchmal ein leises Raunen und Grummeln
ein zartes Wispern, ein wässriges Murmeln
dringt zu denen, die noch vermögen zu lauschen
für alle andern ist es nur noch ein Rauschen
aus der großen Einöde wohl hinter dem Wald
wo die Tage heiß und die Nächte kalt.
hinterm wald gleich vor dem krieg
verstecke ich dir den mond im bett
aus moos und blättern
ganz ohne hund liegt er da herum
im dunkeln
denn er ist noch ganz neu
ganz ohne mann
ganz ohne strahlen
ganz ohne fahne die ihm jemand
in den leib gerammt hätte
hinterm wald gleich vor dem krieg
liegt mein Mond für dich und darbt
Das Stichwort für das @montagsgedicht am 9. Mai 2022 lautet:
Hinterm Wald
Wer am Montag bis 16:00 einen selbstverfassten Text zum Thema auf einem eigenen Blog postet und mit den Tags ‘hinterm wald’ und ‘montagsgedicht’ versieht, kann vielleicht mitmachen.
Viel Glück!
(Und ab jetzt immer um16:00, wegen Inflation.)
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