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Bezaubernd: Fritz Kortner und sein Sohn Peter Die Aufnahme entstand etwa 1929. Peter war damals fünf

Bezaubernd: Fritz Kortner und sein Sohn Peter

Die Aufnahme entstand etwa 1929. Peter war damals fünf Jahre alt. Fritz Kortner war ein leidenschaftlicher Verehrer des Boxsports, den er sowohl aktiv als auch als Zuschauer betrieb. Legendär wurden seine zwar rollenbedingten,  jedoch ins Handgreifliche ausufernden Auseinandersetzungen mit seinem Kollegen Hans Albers während der Aufführung des Theaterstücks “Rivalen” im selben Jahr. Die Boxkämpfe wurden journalistisch begleitet und nahmen solche Ausmaße an, dass Kortner seine Rolle niederlegte.

Das entzückende Foto findet sich in dem von der Stiftung Akademie der Künste 2003 herausgegebenen, liebevoll bebilderten und mit berührenden Beiträgen (unter anderem mit Auszügen aus Privatbriefen des Ehepaars) Buch “Die Kortner-Hofer-Künstler GmbH” über Fritz Kortner und Johanna Hofer.

Adorable: Fritz Kortner and his son Peter

The photo was taken around 1929. Peter was five years old at the time. Fritz Kortner was a passionate admirer of boxing, which he practiced both actively and as a spectator. His fights with his fellow actor Hans Albers during the performance of the play “Rivals” in the same year, which were due to his role but escalated into physical arguments, became legendary. Journalists reported about their boxing matches, which took on such proportions that Kortner resigned from his role.

The charming photo can be found in the book “Die Kortner-Hofer-Künstler GmbH” about Fritz Kortner and Johanna Hofer, published by the Academy of Arts Foundation in 2003, lovingly illustrated and with touching articles (including excerpts from the couple’s private letters).


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“Nichts Entscheidendes in meinem mehr als dreißigjährigen Leben mit ihr ist ohne ihren Rat ges

“Nichts Entscheidendes in meinem mehr als dreißigjährigen Leben mit ihr ist ohne ihren Rat geschehen.”
(Fritz Kortner über Johanna Hofer in seinen Memoiren “Aller Tage Abend”)

Fritz Kortner als Willy Loman und Johanna Hofer als seine Frau Linda in “Tod eines Handlungsreisenden”
(Hebbel-Theater Berlin 1950)

“Nothing significant in my more than thirty years of living with her has happened without her advice.”
(Fritz Kortner about Johanna Hofer in his memoirs “All Days Evening”)

Fritz Kortner as Willy Loman and Johanna Hofer as his wife Linda in “Death of a Salesman”
(Hebbel Theater Berlin 1950)


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“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Nam“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Nam“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Nam“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Nam“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Nam“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Nam“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Nam“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Nam“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Nam“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Nam
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“Schatten - Eine nächtliche Halluzination” (1923)

Ein Stummfilm ohne Zwischentitel, ohne konkrete Namensbezeichnungen, ohne Orts- und Jahresangabe. Aufgrund der Kostümierung der Darsteller könnte es sich es sich um die Epoche des Empire (1804 – 1830) handeln.

Auf einer stilisierten Theaterbühne öffnet sich der der Vorhang für die Protagonisten, deren überdimensionale Schatten bereits die Thematik des Films vorausnehmen: ein wohlhabender Mann (Fritz Kortner), seine Gattin (Ruth Weyher), ein Jüngling (Gustav von Wangenheim), drei Kavaliere (Eugen Rex, Max Gülstorff und Ferdinand von Alten), zwei Diener (Fritz Rasp und Carl Platen) sowie eine Zofe (Lilly Herder) Während die Reaktionen sämtlicher Männer auf die Gattin ausgerichtet sind, ist lediglich die Zofe davon unbeeindruckt. Gemeinsam ist ihnen allen ein Agieren wie auf der Bühne, ohne das sie das Publikum beachten. Ganz im Gegensatz zu dem als Letzten erscheinenden Gaukler (Alexander Granach), der spöttisch ins Publikum grüßt. Er ist der Einzige, der aus dem Souffleurkasten heraufsteigt und damit eindeutig als der Regisseur des nun folgenden Spiels zu identifizieren.

Zu nächtlicher Stunde beobachtet der Jüngling seine Angebetete mit ihrem Gatten beim zärtlichen Tête-à-Tête an einem Fenster. Seine sehnsuchtsvollen Blicke verfolgt der Gaukler mit hämischem Grinsen. Die junge Frau ermuntert ihren Verehrer mit Koketterie, während ihr Ehemann in seinen eigenen erotischen Gedanken versinkt. Er ist seiner Gattin leidenschaftlich zugetan, ist jedoch ebenso von immenser Eifersucht auf mögliche Nebenbuhler besessen.

Sowohl der Jüngling als auch die drei Kavaliere sind inzwischen zu einer Soiree eingetroffen. Sie vergnügen sich damit, den Schatten der Dame des Hauses, die sie offensichtlich allesamt begehren, zu liebkosen. Die den Gatten plagenden Eifersuchtsvisionen werden durch das Schattenspiel, das er als Realität wahrnimmt, ebenso befeuert, wie der ständige Flirt seiner Frau mit den Gästen.

Der Gaukler bietet seine Künste als Schattenspieler an und wird nach anfänglichem Widerstreben empfangen. Das von ihm präsentierte, zunächst harmlos anmutendes chinesische Märchenspiel ändert sich grundlegend, als der Gaukler die Gesellschaft in Trance versetzt.
Rasend vor Eifersucht glaubt der Gatte, seine Frau habe ihn mit dem Jüngling betrogen und sinnt auf eine entsetzliche Rache: die hilflos auf einem Tisch gefesselte junge Frau soll von ihren Galanen mit Degen durchbohrt werden. Während der Jüngling sich dem furchtbaren Treiben entzieht, ergeben sich die drei Kavaliere den gewalttätigen Drohungen des Gatten und töten die von allen Begehrte. Der nunmehr endgültig in den Wahnsinn abgedriftete Herr des Hauses wird von seinen Gästen aus dem Fenster geworfen.

Der Leichnam verschwindet vom Straßenpflaster, die versammelte Gesellschaft erwacht aus der Trance, der Gaukler setzt sein chinesisches Märchenspiel fort.

Die ihrer geheimen Obsessionen nunmehr bewusst gewordenen Gäste verlassen das Haus. Der Morgen bricht an, die Schatten weichen, das Ehepaar bleibt in Liebe vereint zurück, während der Gaukler davonzieht.

“Schatten” ist ein immens faszinierender und vielschichtiger Film. der gänzlich ohne Zwischentitel auskommt - selbst die einzelnen Akte werden durch Fingerzeige angekündigt - und daher die Phantasie des Zuschauers sehr beflügelt. Da die Unterschiede zwischen Realität und Imagination nicht exakt gekennzeichnet werden - auch die Viragierung gibt darüber nicht gänzlich Aufschluss - kann man sich niemals gänzlich sicher sein, was sich tatsächlich ereignet.

“Schatten” ist ein erotisch aufgeladener Film, der in einer Sequenz sogar sadistische Phantasien bedient. Das Zentrum der Handlung ist eindeutig die attraktive Frau, der ihr Ehemann in leidenschaftlicher Zuneigung verbunden ist, dabei jedoch ebenso von Eifersuchtsphantasien besessen ist. Während der Jüngling sich nach ihr verzehrt, wirft sie ihm zwar verheißungsvolle Blicke zu und flirtet selbst in Gegenwart ihres Gatten mit ihm, es wird jedoch nicht eindeutig thematisiert, ob die Beiden tatsächlich eine Affäre unterhalten. Mit den drei Kavalieren verhält es sich anders, da sie mit ihnen lediglich spielerisch kokettiert, und diese- von ihr unbemerkt - nur ihren Schatten liebkosen. Selbst der jüngere Diener ist von seiner Herrin weit über das schickliche Maß hinaus angetan, was ihm jedoch lediglich eine Ohrfeige einbringt.

Das Schauspielerensemble ist hervorragend: Ruth Weyher brilliert als verführerische Femme fatale, Gustav von Wangenheim als schwärmerischer Jüngling, Alexander Granach als dämonisch und zugleich komödiantisch anmutender Gaukler und Fritz Rasp als unheimlicher Diener. Fritz Kortners furiose Darstellung ist noch gänzlich seiner expressionistischen Phase verhaftet und dennoch höchst eindrucksvoll. Nur in einer einzigen Szene, in der sich mehrfach auf den Kopf schlägt, hätte ihn Regisseur Arthur Robison etwas zügeln können. Anrührenden Sequenzen, wie jene in der er das Strumpfband seiner Frau liebkost, wechseln mit Szenen erbarmungsloser Raserei und Brutalität.

Die titelgebenden Schatten beherrschen eindrucksvoll die Szenerie (Kamera: Fritz Arno Wagner / Bauten: Albin Grau), und selbst als sie dem Morgen weichen, wird der Zuschauer nicht völlig beruhigt in ein simples Happy End entlassen. Das sich zunächst einander liebevoll annähernde Ehepaar entfernt sich in der Schlussszene wieder von einander, und sein Blick ruht eher skeptisch auf ihr. Wird der leidenschaftliche Mann seiner koketten Frau von nun an wirklich vertrauen können?


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