#deutsche schauspieler

LIVE
“Freunde” (2021)In einem etwas verwahrlosten Landhaus inmitten eines weitläufigen Anwesens mit See p“Freunde” (2021)In einem etwas verwahrlosten Landhaus inmitten eines weitläufigen Anwesens mit See p“Freunde” (2021)In einem etwas verwahrlosten Landhaus inmitten eines weitläufigen Anwesens mit See p“Freunde” (2021)In einem etwas verwahrlosten Landhaus inmitten eines weitläufigen Anwesens mit See p“Freunde” (2021)In einem etwas verwahrlosten Landhaus inmitten eines weitläufigen Anwesens mit See p“Freunde” (2021)In einem etwas verwahrlosten Landhaus inmitten eines weitläufigen Anwesens mit See p“Freunde” (2021)In einem etwas verwahrlosten Landhaus inmitten eines weitläufigen Anwesens mit See p

“Freunde” (2021)

In einem etwas verwahrlosten Landhaus inmitten eines weitläufigen Anwesens mit See plant Patrick (Justus von Dohnànyi) am Nachmittag nach der Beerdigung seiner geliebten Frau Anja seinen Suizid. Während er Schlaftabletten mit Alkohol vermischt, verschafft sich ein anderer Mann Zutritt zum Haus. Da er das Versteck des Türschlüssels kennt, handelt es sich bei ihm offensichtlich um keinen Fremden. Patrick kehrt in die Wohnhalle zurück, um einen Löffel für die Vermischung seines Todescocktails zu holen, und trifft dort auf seinen Jugendfreund Malte (Ulrich Matthes), von dem er fünfunddreißig Jahre lang kein einziges Lebenszeichen mehr erhalten hat.

Als sei nichts geschehen, versucht Malte mit betonter Fröhlichkeit den emotionalen Kontakt zu Patrick wiederherzustellen. Dieser ist in seiner tiefen Trauer gefangen und reagiert zunächst abwehrend bis zurückhaltend.
Zwischen den beiden Männern entwickeln sich berührende Gespräche über ihre gemeinsam verbrachte Vergangenheit als Heranwachsende, über ihr seitheriges Leben und die Liebe, die sie beide für die Verstorbene empfunden haben. Anja war zunächst Maltes Jugendliebe, wobei Patrick schon damals in sie verliebt war und sie nach dem Weggang des Freundes heiratete. Der inzwischen erwachsene Sohn Vincent ist derzeit als Bassist einer Musikgruppe in Argentinien unterwegs.

Während sich Patrick und Malte einander allmählich immer mehr wieder annähern, gibt es ein Ereignis in der Vergangenheit, das die emotionale Bindung zwischen ihnen auf eine schwere Probe stellt …

“Freunde” ist ein wunderbar stiller Film voller anrührender Momente getragen von zwei brillanten Darstellern, den man Freunden anspruchsvoller Unterhaltung sehr ans Herz legen kann.

https://www.ardmediathek.de/video/spielfilm/freunde/hr-fernsehen/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xNzIyNTM


Post link
Das berührende Porträt eines scheuen Melancholikers mit AbgründenJustus von Dohnànyi als Peter Braue

Das berührende Porträt eines scheuen Melancholikers mit Abgründen

Justus von Dohnànyi als Peter Brauer in “Polizeiruf 110: Kreise” (2015)


Post link
Justus von Dohnànyi als Bruce Berger in “Männerherzen” (2009)Seine hervorragende Darstel

Justus von Dohnànyi als Bruce Berger in “Männerherzen” (2009)

Seine hervorragende Darstellung des zwischen outriert und versonnen schwankenden Schlagersängers Bruce Berger bescherte Justus von Dohnànyi seinen zweiten Deutschen Filmpreis. Für die Aufnahme diverser Gesangseinlagen nahm er extra Unterricht.

Die durch den Regisseur bezweckte pauschale Diskreditierung des deutschen Schlagers finde ich hingegen einseitig und herabsetzend.


Post link
 Justus von Dohnányi als Benedikt Lindemann in der Fernsehserie “Breaking Even” (2020)Die sechsteili Justus von Dohnányi als Benedikt Lindemann in der Fernsehserie “Breaking Even” (2020)Die sechsteili Justus von Dohnányi als Benedikt Lindemann in der Fernsehserie “Breaking Even” (2020)Die sechsteili Justus von Dohnányi als Benedikt Lindemann in der Fernsehserie “Breaking Even” (2020)Die sechsteili Justus von Dohnányi als Benedikt Lindemann in der Fernsehserie “Breaking Even” (2020)Die sechsteili Justus von Dohnányi als Benedikt Lindemann in der Fernsehserie “Breaking Even” (2020)Die sechsteili Justus von Dohnányi als Benedikt Lindemann in der Fernsehserie “Breaking Even” (2020)Die sechsteili Justus von Dohnányi als Benedikt Lindemann in der Fernsehserie “Breaking Even” (2020)Die sechsteili

Justus von Dohnányi als Benedikt Lindemann in der Fernsehserie “Breaking Even” (2020)

Die sechsteilige Fernsehserie entführt den Zuschauer in die Welt skrupelloser Machenschaften innerhalb eines deutschen Automobilkonzerns.

Das renommierte Familienunternehmen Lindemann plant mit dem “Lind1” das erste selbsttätig fahrende Kraftfahrzeug auf den Markt zu bringen. Diese langjährige Vision des Geschäftsführers Benedikt Lindemann (Justus von Dohnànyi) wird gefährdet, als der Prototyp in einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verwickelt wird. Um zu vertuschen, dass seine dem Drogenkonsum zugetane Tochter Charlotte Lindemann (Laura Berlin) das Unglück verursacht hat und um sämtliche Zweifel an der Konstruktion des “"Lind1" auszuräumen, bezichtigt er sich selbst der Tat, wird jedoch durch auf mysteriöse Weise an die Öffentlichkeit gelangte Daten als Lügner überführt.

Während seine Mutter Leonore (Nicole Heesters) nur darauf wartet, den ungeliebten Sohn als Geschäftsführer abzulösen und durch seinen zwar fachlich inkompetenten, jedoch von ihr vergötterten jüngeren Bruder Maximilian (David Rott) zu ersetzen, versucht Lindemanns Rechtsberaterin Nora Shaheen (Lorna Ishema) die Identität des Informanten herauszufinden. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf einige düstere Geheimnisse in der Geschichte der Lindemanns - eine Familie, die bereit ist über Leichen zu gehen, solange es nur nicht die eigene ist …

Es ist sehr bedauerlich, dass aufgrund den Sender nicht befriedigender Einschaltquoten keine zweite Staffel von “Breaking Even” gedreht werden wird. Hier ist die letzte Folge mit der für mich unvergesslichsten Szene der Serie beginnend ab 47:49: https://www.zdf.de/serien/breaking-even/lang-lebe-der-koenig-100.html


Post link
Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich in “Buddenbrooks” (2008)Der Schauspieler ist in Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich in “Buddenbrooks” (2008)Der Schauspieler ist in Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich in “Buddenbrooks” (2008)Der Schauspieler ist in Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich in “Buddenbrooks” (2008)Der Schauspieler ist in Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich in “Buddenbrooks” (2008)Der Schauspieler ist in Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich in “Buddenbrooks” (2008)Der Schauspieler ist in Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich in “Buddenbrooks” (2008)Der Schauspieler ist in Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich in “Buddenbrooks” (2008)Der Schauspieler ist in Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich in “Buddenbrooks” (2008)Der Schauspieler ist in

Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich in “Buddenbrooks” (2008)

Der Schauspieler ist in Lübeck geboren, dem Hauptschauplatz von Thomas Manns Roman.


Post link
“Enigma - Eine uneingestandene Liebe” (2005) von Volker SchlöndorffDer vermeintliche Jou“Enigma - Eine uneingestandene Liebe” (2005) von Volker SchlöndorffDer vermeintliche Jou“Enigma - Eine uneingestandene Liebe” (2005) von Volker SchlöndorffDer vermeintliche Jou“Enigma - Eine uneingestandene Liebe” (2005) von Volker SchlöndorffDer vermeintliche Jou“Enigma - Eine uneingestandene Liebe” (2005) von Volker SchlöndorffDer vermeintliche Jou“Enigma - Eine uneingestandene Liebe” (2005) von Volker SchlöndorffDer vermeintliche Jou“Enigma - Eine uneingestandene Liebe” (2005) von Volker SchlöndorffDer vermeintliche Jou“Enigma - Eine uneingestandene Liebe” (2005) von Volker SchlöndorffDer vermeintliche Jou

“Enigma - Eine uneingestandene Liebe” (2005) von Volker Schlöndorff

Der vermeintliche Journalist Erik Larsen (Justus von Dohnányi) sucht den auf einer abgeschiedenen norwegischen Insel lebenden Literaturnobelpreisträger Abel Znorko (Mario Adorf) auf, um mit ihm anlässlich der Veröffentlichung seines neuesten Buches ein Interview zu führen. Das Werk behandelt den amourösen Briefwechsel zwischen Znorko und einer angeblich fiktiven jungen Frau namens Helene Metternach.

Das sich zwischen den beiden sowohl in Alter als auch Auftreten völlig gegensätzlichen Männer entwickelnde Gespräch steigert sich im Verlauf stetig in seiner Intensität, wobei der zunächst zurückhaltende junge Mann den scheinbar unerschütterlichen Älteren immer mehr bedrängt und ihn schließlich mit einer überraschenden Wahrheit konfrontiert: Helene entstammt mitnichten der Phantasie von Znorko sondern ist vielmehr Larsens Ehefrau. Doch ein weiteres Geständnis von Larsen erweist sich für Znorko als noch weitaus schockierender …


Schlöndorffs Fernsehadaption des Dramas “Variations Enigmatiques" von Éric-Emmanuel Schmitt ist ein Zwei-Personen-Stück, das konträre Lebensentwürfe im Streben nach Glück und Liebe auf sehr niveauvolle Weise thematisiert. Das Zusammenspiel zwischen Adorf und von Dohnányi ist überaus faszinierend zu sehen, die als Leitmotiv verwendete Musik “Enigma-Variationen” von Edward Elgar von romantischer Schönheit.


Post link
Justus von Dohnányi als Dr. Otto Walther in “Dr. Hope – Eine Frau gibt nicht auf” (2009)

Justus von Dohnányi als Dr. Otto Walther in “Dr. Hope – Eine Frau gibt nicht auf” (2009)


Post link
Justus von Dohnányi als Veit Harlan und Paula Kalenberg als Kristina Söderbaum in “Jud Süß – Film oh

Justus von Dohnányi als Veit Harlan und Paula Kalenberg als Kristina Söderbaum in “Jud Süß – Film ohne Gewissen” (2010)

Der Regisseur und vormalige Schauspieler Veit Harlan (1899 - 1964) ist für mich eines der widerwärtigsten Individuen der deutschen Kulturgeschichte: in erster Ehe mit der jüdischen Schauspielerin Dora Gerson verheiratet, die von den Nazis in Auschwitz ermordet wurde, während ihr einstiger Gatte für ihre Mörder das propagandistische Rüstzeug lieferte.

In den Zwanziger Jahren befreundete er sich mit dem renommierten jüdischen Schauspieler Fritz Kortner, der sogar Trauzeuge bei Harlans zweiter Ehe mit der Schauspielerin Hilde Körber war, bis Harlan sich durch Körbers völlig haltlose Beschuldigungen über angebliche sexuelle Übergriffe durch Kortner zu roher Gewalt gegen den einstigen Freund aufstacheln lies. Vor 1933 war Harlan links orientiert, wahrscheinlich lediglich weil es damals en vogue war. Im  März 1933 bekannte er sich im “Völkischen Beoabachter” zum Nationalsozialismus, dem er angeblich schon immer nahe gestanden hatte, aber sich leider in der “verjudeten” Künstlerwelt vor 1933 nicht entfalten konnte.

Nach 1945 ermangelte es ihm an jeglicher Fähigkeit zu Selbstreflektion und Schuldbewusstsein über die von ihm künstlerisch verantwortete Werke. Sein Sohn Thomas nannte den perfiden antisemitischen Hetzfilm “Jud Süß” ein Mordwerkzeug. Harlans Filme schwelgen in pompösem Kitsch voller Klischees und verwechseln peinliches Pathos mit echten Emotionen wobei sie zudem inhumane Ideologien propagieren (Antisemitismus, Antislawismus, “Führerprinzip”, “süßer Tod fürs Vaterland”, Unterordnung der Frau unter das “Primat des Mannes", “Blut und Boden” statt weltbürgerlicher Offenheit, Homosexualität als zu heilende “Krankheit”, Abqualifizierung moderner bildender Kunst und Musik)

Die schwedische Schauspielerin Kristina Söderbaum (1912 - 2001) - bevorzugte Protagonistin in den meisten der Filme ihres Gatten Veit Harlan - verstand unter dem künstlerischen Einfluss ihres Mannes leider niemals den Unterschied zwischen tiefempfundenen Emotionen und pathetischem Kitsch, von Nuancenreichtum und Zwischentönen ganz zu schweigen. Und wenn sie noch so sehr in Tränen ausbrach, die Augen in Tragik himmelwärts verdrehte und bedeutungsschwer deklamierte, das alles machte nur offensichtlicher, auf welch schwacher Basis ihr Talent stand. Sie war in der damaligen Zeit genau das, was die Leute sehen wollten: hübsch, duldsam und grenzenlos naiv um nicht ein härteres Wort über die mangelnden intellektuellen Fähigkeiten der von ihr verkörperten Charaktere zu gebrauchen. Da sie in ihren Filmen oft den Freitod im nassen Element suchte, gab ihr der Volksmund den treffenden Spitznamen “Reichswasserleiche”.

image

Leider geht Roehlers Film mit der historischen Wahrheit in nicht weniger eklatanter Missachtung um als Harlan in seinen künstlerischen Ergüssen.


Post link
Der gewiss persönlichste Film im Werk von Justus von Dohnányi: “Bonhoeffer - Die letzte Stufe&Der gewiss persönlichste Film im Werk von Justus von Dohnányi: “Bonhoeffer - Die letzte Stufe&Der gewiss persönlichste Film im Werk von Justus von Dohnányi: “Bonhoeffer - Die letzte Stufe&Der gewiss persönlichste Film im Werk von Justus von Dohnányi: “Bonhoeffer - Die letzte Stufe&

Der gewiss persönlichste Film im Werk von Justus von Dohnányi: “Bonhoeffer - Die letzte Stufe” (2000)

Ulrich Tukur als Dietrich Bonhoeffer (sein Großonkel mütterlicherseits)
Ulrich Noethen als Hans von Dohnányi (sein Großvater väterlicherseits)

Justus von Dohnányi verkörpert den Theologen Eberhard Bethge, den engsten Mitstreiter Bonhoeffers, der glücklicherweise seinen Widerstandskampf gegen die Nazibarbarei nicht mit dem Leben bezahlen musste. Bethge war mit der Tochter von Bonhoeffers ältester Schwester Ursula verheiratet.


Post link
“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mi“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mi“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mi“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mi“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mi“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mi“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mi“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mi“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mi“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mi

“Ich habe zu danken, Horst Drinda. Und alles, alles ist unvergessen. Du wurdest geliebt, auch von mir … Er gehört in unser Leben, und daraus werden wir ihn nicht entlassen.”
(Gisela Steineckert)

“Es gibt im Leben Tage, für die man dankbar ist, so lange das Leben dauert. Einige dieser Tage waren für mich die Tage mit Drinda. Dafür danke ich ihm und danke mit einer tiefen Verbeugung.”
(Günther Rücker)

Für meinen Lieblingsschauspieler Horst Drinda
(01.05.1927 - 21.02.2005)

Hans Karsten, Kapitän des Handelsfrachters MS “J. G. Fichte” kämpft mit einer Schüssel Milchreis mit Kompott, die man ihm anlässlich seines Geburtstages serviert hat und die er tapfer leert, obgleich ihn anschließend nicht unerhebliche gesundheitliche Beschwerden plagen.

Der Jurist und Nationalökonom Dr. Arvid Harnack dechiffriert Codes, während seine Gattin Mildred Goethes berühmte Worte von den Lieblingen der Göttern, die sowohl alle Freuden als auch alle Leiden von diesen erhalten, ins Englische übersetzt. Ihre tiefe Furcht lässt ihn sie innig in die Arme schließen und sie mit eben jenen Worten des Dichterfürsten trösten.

Der stets unprätentiöse Militärreformer Gerhard von Scharnhorst wünscht sich in melancholischer Stimmung ob eines bedrückenden Traumes, der für den Zuschauer als Omen seines baldigen Todes erahnbar ist, nur für einen einzigen Tag lang, die preußische Armee befehligen zu dürfen.

Der aus seiner Stellung entlassene, kaufmännische Angestellte Alfred Frohmeyer hadert mit seinem Schicksal. Mitten in strömendem Regen an einer Plakatsäule lehnend, vermischen sich die Tropfen mit den Tränen seiner abgrundtiefen Verzweiflung.

Dies sind lediglich vier unvergessliche Augenblicke aus den an solchen Momenten
überreichen Film- und Fernsehrollen von Horst Drinda. Wann immer ich ihn sehe, berührt er mein Herz auf eine ganz unvergleichliche Weise. In seinen Rollen kann er von würdevollem Ernst wie von ansteckender Heiterkeit sein, von liebevoller Zartheit ebenso wie von grenzenlosem Zynismus, von tiefem moralischen Ethos wie von erbarmungsloser Inhumanität  - und all dies stets mit großer Glaubhaftigkeit.

1980 wurde im Fernsehen der DDR die Serie “Zur See” wiederholt. Als damals erst Neunjährige saß ich gebannt vor dem Fernseher und verfolgte die Abenteuer der Besatzung des Frachtschiffes “J.G. Fichte”. Bei all der Spannung der einzelnen Episoden sowie der höchst eingängigen Titelmusik von Helmut Nier war es vor allem einer, dessen charismatisches Auftreten mich sofort in seinen Bann zog: der überaus attraktive Mann in der adretten Kapitänsuniform, der stets väterlich-gütig, verständnisvoll und doch mit natürlicher Autorität sein Schiff durch alle Fährnisse manövrierte.

Ich wusste zum damaligen Zeitpunkt noch nicht, dass Horst Drinda einer der bedeutendsten und populärsten Schauspieler der DDR war. Aber ich war sofort fasziniert von seiner Präsenz und Ausstrahlungskraft, und das bin ich bis zum heutigen Tag.

Nachdem der Zweite Weltkrieg seine Pläne, Ingenieur im Flugzeug- und Motorenbau zu werden, zunichte machte, ging Horst Drinda, buchstäblich gerade den Schützengräben des Krieges entkommen, zum Vorsprechen und wurde als einer der ersten Stipendiaten an der neu gegründeten Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin angenommen. Der Beginn der Intendanz des Hauses an der Schumannstraße durch Wolfgang Langhoff markierte für Horst Drinda die prägende Zeit seiner künstlerischen Entwicklung. Zeitlebens betrachtete er Langhoff mit großem Respekt und ebensolcher Dankbarkeit als seinen Lehrmeister.

Horst Drinda verkörperte am Deutschen Theater, an dem er am 1946 in der Rolle des Peter in Fred Dengers “Wir heißen euch hoffen” debütierte, dem er bis 1971 angehörte und darüber hinaus als Gast verbunden blieb, ein überaus breites Spektrum an Rollen wie der Don Carlos, der Hamlet, Max Piccolomini in “Wallenstein”, Hermann Gessler in “Wilhelm Tell”, Sebastian in “Was ihr wollt”, Rodrigo in “Othello”, Ferdinand in “Egmont”, Chlestakow in “Der Revisor”, Wurm in “Kabale und Liebe”, die Titelrolle in “Peter Kiewe”, Leonce in “Leonce und Lena”, Alcest in “Die Mitschuldigen”, Dr. Franz Jura in “Das Konzert”, Fred in “Die respektvolle Dirne”, Semjon Davydow in “Neuland unterm Pflug”, Christian Maske in “Der Snob”, Orest in “Iphigenie auf Tauris”, Bürgermeister in “Der Drache”, Papst Pius XII. in “Der Stellvertreter” und Leduc in “Zwischenfall in Vichy”.

Doch nicht das Theater sondern seine zahlreichen Film - und Fernsehrollen bescherten Horst Drinda eine immense Popularität. Nachdem ihn der Regisseur Konrad Wolf 1955 in der ländlichen Komödie “Einmal ist keinmal” mit seiner ersten Hauptrolle in einem Kinofilm besetzte, engagierte er ihn 1957 für seine F. C. Weißkopf-Adaption “Lissy” für die Rolle des Nazi-Mitläufers Alfred Frohmeyer erneut und verhalf Horst Drinda damit zu seiner ersten Charakterrolle auf der Leinwand.

Von nun an versicherten sich die DEFA und später das Fernsehen der DDR der schauspielerischen Brillanz von Horst Drinda mit großer Regelmäßigkeit in den verschiedensten Genres sei es zeitgenössisches oder historisches Drama, Komödie, Musical, Kriminalfilm oder Kinderfilm.

Während seine überaus sympathischen Zeitgenossen wie der Kapitän Hans Karsten in “Zur See” (1977) sowie der Werkmeister Gerhard König in “Unser Mann ist König” (1980) auf tiefe Zuneigung bei den Zuschauern stießen, waren sein Porträt des umstrittenen westdeutschen Verlegers in “Ich - Axel Cäsar Springer” (1968), seine Darstellung des widerwärtigen Nazioffiziers und Juniorunternehmers Berking in “Begegnungen” (1967) sowie des Spießbürgers Wolfgang Arnold in “Plantagenstraße 19" (1979) nur einige Beispiele dafür, dass sich Horst Drinda in seiner Rollenauswahl nicht festlegen lies.

Der Neulehrer Ernst Machner in “Die besten Jahre” (1965), der antifaschistische Widerstandskämpfer Arvid Harnack in “KLK an PTX – Die Rote Kapelle” (1971), der preußische Heeresreformer Gerhard von Scharnhorst in “Scharnhorst” (1978) und der Internist Georg Friedrich Nicolai in “Berühmte Ärzte der Charitè: Arzt in Uniform” (1982) waren weitere bedeutsame Aufgaben, die Horst Drinda mit Bravour verkörperte.

Zahlreiche Literaturadaptionen gehören ebenfalls zum Œuvre von Horst Drinda wie beispielsweise die Titelrollen in “Don Juan” und “Egmont”, der Präsident von Walter in “Kabale und Liebe”(1981), Georgi Dimitroff in “Der Teufelskreis”(1982) von Hedda Zinner sowie der Dorfrichter Adam in “Der zerbrochene Krug” (1990). Seinem Herzen besonders nahe stand seine Fernsehinszenierung der Trilogie “Aus dem bürgerlichen Heldenleben”(1986)  von Carl Sternheim, wobei er in “Der Snob” die Rolle des Theobald Maske und in “1913" die des Christian Maske übernahm.
Nach der Wiedervereinigung trat Horst Drinda nur noch sporadisch vor die Kamera. Durch zwei Schlaganfälle gelähmt, verstarb der beliebte Schauspieler im Jahre 2005.

Allen Verehrern von Horst Drinda seien seine  posthum veröffentlichten  Memoiren mit dem Titel “Die Welt ist noch nicht fertig” ans Herz gelegt: in 21 Briefen erzählt er auf bewegende Weise von all dem, was ihm in seinem Leben am Herzen lag, begleitet von Interviews mit künstlerischen Weggefährten und Freunden.

© Text: Manuela Hertel


Post link
Justus von Dohnányi als Erik Larsen in “Enigma – Eine uneingestandene Liebe” (2005)

Justus von Dohnányi als Erik Larsen in “Enigma – Eine uneingestandene Liebe” (2005)


Post link
 Eine große LiebesgeschichteJustus von Dohnányi als Robert Koch und Emilia Schüle als Hedwig Freiber

Eine große Liebesgeschichte

Justus von Dohnányi als Robert Koch und Emilia Schüle als Hedwig Freiberg in “Charitè” (2017)


Post link
 Justus von Dohnányi als Robert Koch in “Charitè” (2017)

Justus von Dohnányi als Robert Koch in “Charitè” (2017)


Post link
“Tolle Wut. Tolle finstere Seite. Aus dem Jungen wird noch mal ein ordentlicher Dämon. Mit jeder Wet“Tolle Wut. Tolle finstere Seite. Aus dem Jungen wird noch mal ein ordentlicher Dämon. Mit jeder Wet“Tolle Wut. Tolle finstere Seite. Aus dem Jungen wird noch mal ein ordentlicher Dämon. Mit jeder Wet“Tolle Wut. Tolle finstere Seite. Aus dem Jungen wird noch mal ein ordentlicher Dämon. Mit jeder Wet“Tolle Wut. Tolle finstere Seite. Aus dem Jungen wird noch mal ein ordentlicher Dämon. Mit jeder Wet“Tolle Wut. Tolle finstere Seite. Aus dem Jungen wird noch mal ein ordentlicher Dämon. Mit jeder Wet“Tolle Wut. Tolle finstere Seite. Aus dem Jungen wird noch mal ein ordentlicher Dämon. Mit jeder Wet“Tolle Wut. Tolle finstere Seite. Aus dem Jungen wird noch mal ein ordentlicher Dämon. Mit jeder Wet“Tolle Wut. Tolle finstere Seite. Aus dem Jungen wird noch mal ein ordentlicher Dämon. Mit jeder Wet

“Tolle Wut. Tolle finstere Seite. Aus dem Jungen wird noch mal ein ordentlicher Dämon. Mit jeder Wette, die der Junge gewinnt, verliert er ein Stück seiner Seele. Der gehört ja schon fast mir.”
(Baron Lefuet)

“Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen” (2017) 

Der Fürst der Hölle (Justus von Dohnányi) - in menschlicher Gestalt der international operierende Tycoon Baron Lefuet (das Ananym von Teufel), zu dessen Exportschlagern Religionskriege und Katastrophen zählen - hat ein Imageproblem. Nachdem er jahrhundertelang die Menschen mit Angst die Faszination des Bösen gelehrt und sie dadurch um ihre Seelen gebracht hat, erscheint ihm dies nunmehr altmodisch.

Als Baron Lefuet auf der Rennbahn zufällig das bezaubernde Lachen des kleinen Jungen Timm Thaler (Arved Friese) hört, ist er entschlossen, sich dessen mit allen Mitteln zu bemächtigen. Zunächst sorgt er für das vorzeitige Ableben von Timms Vater (Bjarne Mädel). Der Junge ist nun zusätzlich zu seiner tiefen Trauer der Tyrannei seiner Stiefmutter Lydia (Steffi Kühnert) und deren Sohn Erwin (Emil von Schönfels) schutzlos ausgeliefert. In diesem emotionalen Ausnahmezustand ist es ein Leichtes für Lefuet, dem Jungen dessen Lachen abzukaufen. Im Gegenzug gewinnt Timm ab sofort jede Wette, solange er nur Stillschweigen über den Teufelspakt wahrt.

Unter der verdeckten Observation der im Auftrag des Barons agierenden ungeschickten Hilfsdämonen Behemoth (Axel Prahl) und Belial (Andreas Schmidt) stehend, empfindet Timm den Verlust seines Lachens rasch als unerträgliche Pein, während sich seine kleine Freundin Ida Bebber (Jule Hermann) und sein neuer Freund, der Hotelbarkeeper Kreschimir (Charly Hübner) über das mysteriöse Verhalten des Jungen wundern und es zu ergründen versuchen.

Nachdem sich Timm in die unmittelbare Umgebung des Barons gewünscht hat, versucht dieser alles, um den Jungen in seinem Sinne zu beeinflussen …

James Krüss Jugendbuchklassiker wurde 1979 vom ZDF als Weihnachtsmehrteiler mit Thomas Ohrner als Timm Thaler (im Kinofilm hat er einen Cameoauftritt) und mit Horst Frank als Baron de Lefouet verfilmt und avancierte zum Kultklassiker.

Erfolgsregisseur Andreas Dresen, der von der literarischen Vorlage bereits als Kind begeistert war, schuf mit seinem Kinofilm eine völlig eigenständige, nicht minder faszinierende Adaption, die sich keiner eindeutig benennbaren Epoche zuordnen lässt. Zwar scheinen gewisse äußere Aspekte auf die Zwanziger Jahre zu verweisen, in denen Krüss’ Roman tatsächlich angesiedelt ist, doch lassen die Ausstattung wie beispielsweise Raumarchitektur, mobile Kommunikation und diverse Automarken sowie die Kostüme (allein das wechselnde Outfit des Barons ist ein Streifzug durch mehrere Jahrzehnte Modegeschichte)

Justus von Dohnányi verkörpert mit sichtlichem Genuss und großer Spielfreude einen überaus vielschichtigen Höllenfürsten: der zynisch-skrupellose Herrscher über seine Untergebenen kennt auch Momente des Selbstzweifels, schwankt zwischen Eiseskälte und Wutausbrüchen und entfaltet zugleich einen immens verführerischem Charme.


Post link
Justus von Dohnányi als Dr. Wilfried Kastner in “Tatort: Der Fluch der Mumie” (2010) 

Justus von Dohnányi als Dr. Wilfried Kastner in “Tatort: Der Fluch der Mumie” (2010) 


Post link
Justus von Dohnányi als Berus in “Das Experiment” (2001)

Justus von Dohnányi als Berus in “Das Experiment” (2001)


Post link
Justus von Dohnányi als Heinrich Stein in “Napola – Elite für den Führer” (2004)

Justus von Dohnányi als Heinrich Stein in “Napola – Elite für den Führer” (2004)


Post link
“Wenn ich etwas nicht ertrage, dann sind es Schüler um halb drei.”(Heidi Lohmann)“Schüler um halb el“Wenn ich etwas nicht ertrage, dann sind es Schüler um halb drei.”(Heidi Lohmann)“Schüler um halb el“Wenn ich etwas nicht ertrage, dann sind es Schüler um halb drei.”(Heidi Lohmann)“Schüler um halb el“Wenn ich etwas nicht ertrage, dann sind es Schüler um halb drei.”(Heidi Lohmann)“Schüler um halb el“Wenn ich etwas nicht ertrage, dann sind es Schüler um halb drei.”(Heidi Lohmann)“Schüler um halb el“Wenn ich etwas nicht ertrage, dann sind es Schüler um halb drei.”(Heidi Lohmann)“Schüler um halb el

“Wenn ich etwas nicht ertrage, dann sind es Schüler um halb drei.”
(Heidi Lohmann)
“Schüler um halb elf sind genauso schlimm.”
(Klaus Engelhardt)

“Eingeschlossene Gesellschaft” (2022) von Sönke Wortmann

Das Schulgelände des Rudi-Dutschke-Gymnasiums ist verwaist. Lediglich im Lehrerzimmer sind noch einige Pädagogen anwesend. Während der unkonventionell-dreiste Sportlehrer Peter Mertens (Florian David Fitz) aufbrechen will, um seiner Gattin in deren Käsegeschäft zur Hand zu gehen, findet sich ein gänzlich unerwarteter Besucher in Gestalt von Manfred Prohaska (Thorsten Merten) ein. Der aufgebrachte Vater des Schülers Fabian fordert von Studiendirektor Klaus Engelhardt (Justus von Dohnányi) dessen Bewertung von Fabians letzter Lateinarbeit zu revidieren, da sonst der Filius nicht für das Gymnasium akzeptiert würde.

Der vor Selbstgefälligkeit strotzende Pädagoge lehnt dieses Ansinnen ebenso rundweg ab wie die ob ihres Zynismus bei Kollegen wie Schülern gleichermaßen berüchtigte Französischlehrerin Heidi Lohmann (Anke Engelke). Daraufhin nimmt Prohaska die anwesenden Pädagogen, zu denen der scheinbar verständnisvolle Vertrauenslehrer Holger Arndt (Thomas Loibl), die vermeintlich harmlos-idealistische Referendarin Sara Schuster (Nilam Faroq) sowie der allseits missachtete Physiklehrer Bernd Vogel (Torben Kessler) zählen, mit Waffengewalt als Geiseln und gibt ihnen bis 16 Uhr Zeit, im Rahmen einer Konferenz die Benotung seines Sohnes zu ändern.

Zunächst scheitern die Lehrkräfte kläglich bei dem Versuch, mittels eines bei einem Schüler konfiszierten Mobiltelefons die Polizei zu alarmieren. Die sich anschließende Abstimmung ergibt ein ergebnisloses Patt, zumal Prohaska sich ein einstimmiges Votum ausbittet.

Als der Geiselnehmer die Personalunterlagen der Beteiligten zur allgemeinen Kenntnis bringt, brechen alle Dämme des bisher zumindest mühsam aufrecht erhaltenen zwischenmenschlichen Umganges. Es erweist sich, dass die Pädagogen alles andere als moralisch untadelig sind. Frau Lohmann hat sich von der verbalen Provokation einer Schülerin zu Schlägen hinreißen lassen, Vogel hat zum Gaudium seiner Klasse pornographische Filme auf seinem Smartphone gespeichert, Mertens hat permanent Affären mit seinen Schülerinnen und derzeit auch mit Frau Schuster, die ganz offen zugibt, am liebsten Verhältnisse mit verheirateten Männern zu unterhalten, der vermeintlich liebenswürdige Arndt entpuppt sich als intriganter Karrierist, der sämtliche Kollegen beim Direktor denunziert hat, und ausgerechnet der sich als unfehlbar gerierende Dr. Engelhardt hat bei der Sammlung für eine Klassenfahrt einen nicht unbeträchtlichen Geldbetrag unterschlagen.

Das Lehrerzimmer wird zur Kampfarena in verbaler wie physischer Hinsicht …

Mein persönlicher Favorit in dieser unterhaltsamen Tragikomödie - die unerwartete Schlusswendung hebt den Film über eine bloße Komödie hinaus - ist der von mir sehr geschätzte Justus von Dohnányi als der zunächst in seiner Arroganz und seiner Pedanterie schier unerträglich scheinende Klaus Engelhardt, der jedoch mit fortlaufender Handlung auch andere Facetten entwickelt.


Post link
“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Di“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Di“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Di“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Di“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Di“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Di“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Di“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Di“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Di“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Di

“Nosferatu. Tönt dies Wort Dich nicht an wie der mitternächtige Ruf eines Totenvogels. Hüte Dich, es zu sagen, sonst verblassen die Bilder des Lebens zu Schatten, spukhafte Träume steigen aus dem Herzen und nähren sich von Deinem Blut.”

“Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens” (1922) von Friedrich Wilhelm Murnau

Die beschauliche Hafenstadt Wisborg im Jahre 1838. Thomas Hutter (Gustav von Wangenheim) und seine Frau Ellen (Greta Schroeder) leben in einer kleinbürgerlichen Biedermeieridylle. Der junge Mann ist als Sekretär bei dem exzentrischen Häusermakler Knock (Alexander Granach) beschäftigt, der ihn beauftragt, für eine geschäftliche Transaktion zu Graf Orlok (Max Schreck) nach Transylvanien zu reisen. Der Aristokrat wünscht eine Immobilie in Wisborg zu erwerben, Hutter solle ihm das verfallene Gebäude gegenüber seinem eigenen Haus anbieten. Knock ergeht sich in mysteriösen Andeutungen über die bevorstehende Reise in das “Land der Gespenster”.

Hutter ist begeistert über die bevorstehende Reise in die fernen Karpaten, während seine Frau von düsteren Vorahnungen gepeinigt wird. Thomas lässt Ellen in der Obhut eines Freundes, des wohlhabenden Reeders Harding (Georg H. Schnell) und dessen Schwester Ruth (Ruth Landshoff) zurück.

Hutter macht in einer Schenke Rast und erzählt von seinem Auftrag, woraufhin man ihn inständig bittet, seine Reise aufzugeben. Als er in seinem Zimmer eine Enzyklopädie über Vampire, Geister und Zauberei findet, reagiert er belustigt und setzt am folgenden Tag die Fahrt fort. Der Kutscher weigert sich jedoch, bei Sonnenuntergang den Gebirgspass zu überqueren, da es dort nicht geheuer sei.

Hutter setzt unbeirrt seine Reise zu Fuß fort, bis er von einer mit einer unnatürlich schnell fahrenden Kutsche, die ein unheimlich wirkender Fahrer lenkt, abgeholt und zum Schloss des Grafen gebracht wird. Der Aristokrat - sogleich als identisch mit dem dämonischen Kutscher zu erkennen - erweist sich als monströse Kreatur, vor der Hutter sogleich tiefes Entsetzen empfindet. Seine Ängste werden noch bestärkt, als er sich beim Nachtmahl während des Brotschneidens am Daumen verletzt und Graf Orlok sich blutgierig der Wunde nähert.

Am nächsten Morgen sind Hutters Befürchtungen zerstreut. Der junge Mann erkundet das verfallene Schloss und verfasst einen Brief an seine Frau, in dem er Ellen nicht nur seiner Liebe versichert, sondern sich auch über zwei kleine Wundmale an seinem Hals beklagt, die er für Mückenstiche hält.

Am Abend erblickt Orlok bei einer geschäftlichen Unterredung mit Hutter ein Medaillon mit dem Bildnis von Ellen und ist von deren “schönem Hals” so angetan, dass er sofort einwilligt, das öde Gebäude gegenüber von Hutters Haus zu erwerben. Als der Graf in der selben Nacht, seinem Gast das Blut aussaugen will, schreit zur selben Zeit im fernen Wisborg Ellen Hutters Namen, woraufhin der Vampir von seinem Opfer ablässt.

Am folgenden Abend belädt Orlok einen Karren mit Holzkisten, die ihm als Särge dienen und lässt sie an Bord des Segelschiffes “Empusa” mit Kurs nach Wisborg bringen. Nach und nach fällt die gesamte Besatzung dem Vampir zum Opfer. Als der Schoner in Wisborg einläuft, findet man nur noch den ans Steuerrad gebundenen Kapitän (Max Nemetz) mit zwei kleinen Wundmalen am Hals tot auf.

Insgeheim bezieht Orlok mit seinen Särgen sein Domizil in dem verfallenen Gebäude gegenüber Hutters Haus, wobei ihm Rattenscharen folgen, die die Pest in Wisborg verbreiten. Der zu Rate gezogene Wissenschaftler Professor Bulwer (John Gottowt) steht dem Phänomen hilflos gegenüber.

Thomas Hutter ist die Flucht aus den Karpaten geglückt, und nach einem Krankenhausaufenthalt gelangt er zurück nach Wisborg. Dort ist der Makler Knock inzwischen dem Wahnsinn anheimgefallen und bezeichnet Graf Orlok als seinen Meister, während Ellen unter Somnambulismus leidet. Hutters Frau erfährt aus der von ihrem Gatten mitgebrachten Enzyklopädie über Vampire, welchen Opfers es bedarf, um den Untoten zu vernichten …

Am 04.03.1922 hatte Friedrich Wilhelm Murnaus Meisterwerk seine Premiere und hat seither nichts von seiner Faszination verloren. Der Kritiker Béla Balázs prägte die überaus treffende Formulierung, dass den Zuschauer “ein frostiger Luftzug aus dem Jenseits “ anwehe.

Murnaus Klassiker besticht durch seine ausgedehnten, stimmungsvollen Außenaufnahmen, die unter anderem in Wismar, Lübeck und der Slowakei entstanden. Die Kamera von Fritz Arno Wagner schwelgt in sowohl idyllischen als auch bedrohlichen Landschaftsaufnahmen. Noch eindrucksvoller ist die Bildersprache mit den ausdrucksstarken Schattenspielen. Hans Erdmanns „fantastisch-romantische Suite“ instrumentiert den Film kongenial. Die fruchterregende Maske des Vampirs ebenso wie die Bauten und die Kostüme entwarf der Produzent Albin Grau, dessen Gesellschaft Prana-Film durch einen Plagiatsstreit mit Florence Stoker, der Witwe des “Dracula”-Autors Bram Stoker, in solch erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geriet, dass sie noch im selben Jahr Konkurs anmelden musste. Die von Mrs. Stoker gerichtlich angeordnete Vernichtung sämtlicher Kopien von “Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens” konnte glücklicherweise vereitelt werden.

Von den Darstellern brilliert besonders Max Schreck (1879 - 1936), für den seine Verkörperung des Grafen Orlok zur Rolle seines Lebens wurde. Der Familienname des Schauspielers scheint in der Tat programmatisch, denn wie seine Zeitgenossen konstatieren, umgab ihn stets eine mysteriöse Aura. Der hauptsächlich an den Münchner Kammerspielen wirkende Künstler agierte noch in zahlreichen weiteren Filmen, doch keiner von ihnen erreichte den Ruhm von “ Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens”. Graf Orlok mag sich im Licht der Sonne in Rauch auflösen, Max Schreck hat durch diese Rolle Unsterblichkeit erlangt.


Post link
loading