#phantasie

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Es war nicht gerade billig. Ein rumänisches Ferien-Ressort bot einen einwöchigen „Erlebnisurlaub” für 2500,- € an. Um Flug und Transfer musste man sich selber kümmern. Es wurden für die Woche zwei „unvergessliche Shows” zugesagt. Ich buchte den Urlaub per Email.

Das Ressort war war ein einsam gelegenes ehemaliges Gehöft nordöstlich von Bukarest. Bei der Ankunft wurde der Preis in bar fällig. Nach meinen Papieren fragte niemand. Mit mir hatten ca. 30 Personen diese Woche gebucht, meist Männer, wenige Paare.

Am zweiten Abend wurden wir zur ersten Show eingeladen. In einem kleinen, mit gemütlichen Clubsesseln ausgestatteten Saal kamen zwei Frau in bunten Morgenmänteln auf die Bühne. Nach einer kurzen Begrüßung zogen die Frauen die Morgenmäntel aus und Boxhandschuhe an und die erste Nummer begann. Dazu wurden den Gästen Cocktails gereicht.

Es war kein normaler Boxkampf. Denn die eine stellte sich hin und die andere schlug zu, ohne dass sich die erste wehrte. So ging es hin und her und sie verpassten sich abwechselnd Boxhiebe auf den nackten Körper. Die erste Runde des Kampfes dauerte etwa drei Minuten.

In der zweiten Runde war dann das Publikum gefragt. Denn das Publikum stimmte nach jedem Hieb ab, wer nun als nächstes zuschagen durfte.  Es war ein ungleicher Kampf. Denn das Publikum fand Gefallen daran, dass eine richtig verprügelt werden sollte und fast alle Schläge abbekam.

In der dritten Runde gab es eine weiter Steigerung, denn nun wurde auch darüber abgestimmt, wohin der Schlag zu erfolgen habe. Zur Auswahl standen Gesicht, Brüste, Bauch, Leber und Unterleib. Die Arme musste mehr als zehn Schläge auf ihre Brüste hinnehmen. Die beiden letzten Schläge gingen dann in ihr Gesicht.

Nach einer Pause mit Musik folgte dann die zweite Darbietung des Abends. Eine junge Frau wurde nackt auf die Bühne geführt und stehend mit dem Rücken zum Publikum angebunden. Es trat ein muskulöser Mann mit freiem Oberkörper auf, in der Hand hielt er einen Ochsenziemer. Mit diesem verpasste er der Frau 50 Peitschenschlage auf Rücken und Gesäß. Die Frau zuckte bei jedem Schlag und schrie auf. Doch damit war die Show noch nicht zu Ende. Denn danach wude die umgedreht und erhielt 50 Schläge von vorn auf ihre Vorderseite. Vor allem bei den Schlägen auf ihre Brüste schrie sie jämmerlich und das Publikum hatte sein Vergnügen.

Höhepunkt war die dritte und letzte Darbietung des Abends. Doch zuvor gab es eine längere Pause, in der sich das Publikum am Buffet stärken konnte. Dann wurde zwei Frauen mit verbundenen Augen durch das Publikum geführt. Jeder konnte sich anfassen, wo er gerade wollte. Die Frauen hielten still, wenn man ihnen einen Finger in die Vagina oder den Po steckte oder ihre Nippel zwischen den Fingern zwirbelte. Manche fanden auch Gefallen daran, sich niederzuknien und ihnen die Spalte zu lecken. So entstand eine knisternde, erotische Spannung im Raum. Von den anwesenden Paare im Publikum nahmen drei Damen das zum Anlass, sich selbst zu entkleiden und sich abgreifen zu lassen.

Die beiden Frauen wurden auf die Bühne geführt und das Publikum nahm wieder Platz. Man nahm ihnen die Augenbinden ab. Dann kündigte ein Moderator ein finales Erlebnis an. Eine der beiden würde an diesem Abend ihr Leben lassen müsse. Die beiden hätten sich für jeweils 5000,- € bereit erklärt an dieser Show teilzunehmen und die Konsequenzen zu tragen. Es läge nun in der Hand des Publikums zu bestimmen, welche der beiden den Abend überleben würde.

An einem Haken an der Decke wurde eine Schlinge angebracht und ein Stuhl darunter gestellt. Währenddessen wurden im Publikum Stimmzettel verteilt. Nach dem Einsammeln der Stimmzettel las der Moderator quälend lamgsam jedes Ergebnis vor. Die beiden Frauen fingen an zu zittern. Dann stand die Verliererin fest und brach in Tränen aus. Doch sie folgte der Aufforderung und stieg auf den Stuhl. Ihre Hände wurde auf dem Rücken gefesselt. Dann wurde ihr die Schlinge um den hals gelegt und fest gezogen. Die Gewinnerin musste ihr dann den Stuhl unter den Füssen wegziehen.

Sie hing in der Schlinge nd zappelte wild, aber vergeblich mit den Beinen. Sie röchelte. Ihr Gesicht verfärbte sich. Es dauerte wenige Minuten, bis dass sie das Bewusstsein verlor, aber sie war noch nicht tot. Es setzte ein unkontrolliertes Gliederzucken ein. Nach weiteren zehn Minuten ging ihr Körper schlaff in der Schlinge. Kurz darauf entleerte sich ihre Blase.

Das Publikum gröhlte während sie sterbend um ihr Leben kämpfte. Die Damen im Publikum, die sich zuvor entkelidet hatten, masturbierten ungeniert, während sie ihr beim Sterben zusahen. Zwei Männer aus dem Publikum hielten es nicht aus und verließen den Saal.

Die Überlebende wurde angeführt und der Moderator ermutigte das Publikum, auf die Bühne zu kommen und die verstorbene zu berühren. Als letzter Akt des Abends wurde dann ihr Leichnam versteigert. Für den Rest des Urlaubs wurde dem Meistbietenden die Leiche aufs Zimmer gebracht und stand ihm dort uneingeschränkt zur Verfügung.

»Man könnte sagen, daß Don Quichotte die erste Gestalt in der Renaissanceliteratur ist, die durch ihr Handeln versucht, die Welt mit ihren eigenen Plänen und Ideen in Einklang zu bringen. Cervantes’ Ironie liegt in der Tatsache, daß sein Held zwar nach außen hin im Namen des Alten (des Feudalsystems) gegen das Neue (die ersten Erscheinungsformen bürgerlichen Lebens) kämpft, in Wirklichkeit aber versucht, einem neuen Prinzip Anerkennung zu verschaffen. Dieses Prinzip besteht seinem Wesen nach in der Autonomie individuellen Denkens und Fühlens. Die Dynamik der Gesellschaft führt zu der Forderung nach einer immerwährenden und aktiven Umgestaltung der Wirklichkeit; die Welt muß ständig neu gebaut werden. Don Quichotte schafft seine Welt neu, wenn auch in einer phantastischen und solipsistischen Weise. Die Ehre, für die er zu Felde zieht, ist das Produkt seines Denkens und nicht das Erzeugnis gesellschaftlich begründeter und anerkannter Werte. Er verteidigt die, die er seines Schutzes für würdig hält, und wendet sich gegen die, die ihm böse erscheinen. In diesem Sinne ist er sowohl Rationalist als auch Idealist. Trotz seiner feudalen Mitgift hat der Ritter einen weiteren Wesenszug mit dem modernen nachmittelalterlichen Menschen gemeinsam – die Einsamkeit. Seine Widersacher sind zwar auch isoliert, aber aus einem ganz anderen Grunde: ihre Atomisierung entspringt aus der Tatsache, daß jeder seine eigenen selbstischen Ziele verfolgt. Don Quichotte jedoch ist isoliert, weil er das Unmögliche möglich machen will: er will die Bösen niederhalten, die Gewalt abschaffen, die Menschen befreien und seine tiefe Liebe für das Menschliche in seiner Hingabe an Dulcinea verwirklichen.«

|||Leo Löwenthal,Das Bild des Menschen in der Literatur

Die Sonne strahlt zwischen den weißen Schäfchenwolken hindurch. Strahlend blauer Himmel über ihr. Sie liegt auf einer Wiese. Es duftet nach Sommer, und Leben. Alles um sie herum ist schön. Sie liegt in seinem Schoß und er streichelt sanft ihre Kopf. Kann man noch glücklicher sein? Sie lächelt ihn an. Sein Blick ist sanft, zärtlich und liebevoll. Nicht und niemand kann diesen Moment zerstören. Es scheint so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Seine Hand und die warme Sonne auf ihrer Haut. Es tut gut, so geborgen zu sein. Sie fühlt ihr Leben. Er beugt sich zu ihr herunter und ihre Lippen berühren sich sanft. Sie hat ihre Augen geschlossen. Will das alles einfach nur fühlen.

Ein Geräusch. Sie schlägt die Augen auf. Die Dunkelheit hat sie wieder eingeholt. Gleich wird er kommen, und er wird ihr wieder weh tun …

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