#kälte

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Fragst du dich manchmal wie es mir geht, was ich gerade tue?

Eine gute Freundin sagte mir mal, dass man selbst sein bester Freund sein muss, um glücklich zu sein. Man soll nämlich sein Glück nicht von anderen Menschen abhängig machen, da werde man nur enttäuscht. Das ist leicht gesagt.. 

Meine Seele, mein Körper, beide sind entzweit. Der gesunde Teil fühlt sich an wie ein langer, warmer Sommer, ist voller Liebe. Aber der Andere ist kalt. Kälter als jeder Winter. Er ist das dunkle, zerstörerische, das sich nur in Gestalt einer vermeintlich vernünftigen Stimme im Kopf zeigt. Der stetige Kampf um die Oberhand, er macht meine Seele müde. Ich bin zerrissen. Also wie soll ich mir selbst mein bester Freund sein? Wie soll das gehen?

Der Teil mit dem Sommer hat mal wieder verloren. Das passiert in letzter Zeit öfter. Meine Seele wird mehr und mehr von der Dunkelheit genährt. 

Und in mir steckt so viel Hass, Zerstörungswut und Trauer. Aber am meisten Schmerz. Über alles. Eine Art Weltschmerz. 

In mir könnte ein Schneesturm wüten, an dem ich langsam erfriere und du würdest es ignorieren. Du würdest wegsehen, wenn mein ganzer Körper vor eisiger Kälte zittert und ich mich nicht mehr bewegen kann, weil ich langsam zu Eis gefriere. Und manchmal frage ich mich, ob es an deiner Kaltherzigkeit liegt, die sich immer stärker in dir ausbreitet. Vielleicht siehst du die Kälte nicht, weil dein Herz erfroren ist. Aber du wärmst dich an Menschen, die dir fremd sind. Vielleicht hast du dich einfach entschieden lieber die Wärme anderer zu genießen als an meiner Kälte zu erfrieren. Und vielleicht täusche ich mich oder du warst schon immer so und du hast bei mir auch nur die Wärme gesucht, die dir selbst gefehlt hat, aber ich erinnere mich an einen Menschen der auch mal fast erfroren wäre. Der alleine in diesem Schneesturm saß. Ich habe dich nie erfrieren lassen, ich habe dir immer Wärme geschenkt. Nie habe ich dich auch nur eine Sekunde frieren lassen. Nie hätte ich dich alleine gelassen. Nie hätte ich weggesehen. Niemals hätte ich meine Hand weggezogen, wenn sie nach meiner gegriffen hätte, um wieder aufzustehen. Und vielleicht tut es deswegen so weh, wenn du mir den Rücken zuwendest, wenn ich mit letzter Kraft um Hilfe schreie.

waldstille

“Du hattest Wärme für die Kälte in mir und wenn dir eines Tages kalt ist, dann schenk’ ich sie dir.”

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