#englisch
When you’re with the right person, you feel more like yourself than ever bevor. - Elizabeth Chandler
Beschreibt ein »Rüssel-a« nicht recht anschaulich das »At-Zeichen«? Im Gegensatz zur deutschen Bezeichnung »Klammeraffen« ist die schwedische Bezeichnung »Snabel-a«, also »Rüssel-a«, tatsächlich im täglichen Sprachgebrauch geblieben.
Gab es das Rüssel-a eigentlich schon vor E-Mail-Adressen? –
Ja. Über die Herkunft gibt es verschiedene Theorien. Wahrscheinlich ist die Verschmelzung des lateinischen »a« und »d« also »ad« (übersetzt: »zu, nach, bei, an«) und im Englischen »at«.
Seit 1885 ist das @ auf englischen Schreibmaschinen zu finden, genutzt wurde es als kaufmännisches Zeichen »5 Äpfel @ 10 Pfund« – also ähnlich dem »à« im Französischen. Bis in die 60er-Jahre blieb das @ im englischen Sprachraum als jenes kommerzielle Zeichen auch gebräuchlich. Als dann zu Beginn der 70er-Jahre ein Zeichen für die E-Mail benötigt wurde, die eindeutig zwischen Benutzer- und Rechnername trennen sollte und gleichzeitig auf jeder Standardtastatur zu finden sei, fiel die Wahl auf das @-Zeichen. Auch passte die Bezeichnung »@/at« recht gut, weil damals der Benutzername vor einem Großrechnernamen stand.
Zurück zum Klammeraffen: Was für uns der Klammeraffe ist, ist für die Schweden die »Kanelbulle«. Trotz frappierender Ähnlichkeit konnte sich auch hier der Alternativname nicht im alltäglichen Sprachgebrauch durchsetzen.
Trivia:
- Auch andere Länder haben witzige Namen für das @-Zeichen gefunden und verwenden es teilweise auch im täglichen Sprachgebrauch: Finnisch: Katzenschwanz, Griechisch: Entchen, Hebräisch: Strudel (Gebäck), Isländisch: Elefantenohr, Italienisch: Schnecke, Kroatisch und Polnisch: Affe, Niederländisch: Affenschwänzchen, Russisch: Hund oder Hündchen, Serbisch: verrücktes A, Slowakisch und Tschechisch: Rollmops, Ungarisch: Wurm
- Im 18. Jahrhundert wurden im Reichskammergericht Prozesse beispielsweise Müller @ Schuster geführt. Hier stand das @ für »gegen«.
Quellen:
http://www.zeit.de/digital/internet/2010-06/Internet-kunst-klammeraffe/komplettansicht
http://de.wikipedia.org/wiki/At-Zeichen
Spätestens seit dem IKEA Werbespot ist »Knut« auch bei uns in Deutschland bekannt. Dem Spot nach entledigen sich die Schweden am heutigen Knut-Tag ihrer Weihnachtsbäume, um Platz für neue Möbel zu schaffen.
Stimmt das? – Teilweise.
Natürlich kaufen nicht alle Schweden am 13. Januar neue Möbel. Aber tatsächlich stimmt die Tradition, dass man sich am »Tjugondedag jul« von der Weihnachtsdeko verabschiedet. »Tjugondedag jul« heißt der »zwanzigste Weihnachtstag« und synonym wird er in Schweden auch als »Knutsdagen« also Knut-Tag bezeichnet.
Traditionell findet am Knutsdagen das »Julgransplundring«, also das Plündern des Weihnachtsbaumes statt. Kerzen, Ständer und Schmuck werden entfernt und die übrig gebliebenen Süßigkeiten gegessen.
Knut bezieht sich auf den dänischen König Knut IV, der entweder zu Lebzeiten die Weihnachtszeit auf 20 Tage festgeschrieben hat oder am 13. Januar 1086 gestorben ist.
In skandinavischen Ländern feiert man als Knut am gleichen Tag auch seinen Namenstag.
Aussprache:
Knut,Julgran (Weihnachtsbaum)
Quellen:
http://sv.wikipedia.org/wiki/Tjugondedag_jul
http://sv.wikipedia.org/wiki/Julgransplundring
http://de.wikipedia.org/wiki/St.-Knut-Tag
Foto:
d. i. o. d. e. http://flic.kr/p/zDSV9
Auf schwedisch macht dieser Satz mehr Sinn, man kann sogar Videos von sich veröffentlichen, in denen man Staubsauger vertilgt: »Jag äter en dammsugare«.
Aber man erkennt bereits, dass es sich beim schwedischen »Staubsauger«, »Dammsugare«, um eine Süßigkeit mit dem gleichen Namen handeln muss. Tatsächlich sind »Dammsugare« eine leckere Köstlichkeit, die man in fast jedem schwedischen Café vorfindet. Das kleine Gebäck hat eine zylindrische Form, ummantelt aus Marzipan, dessen Enden je in Schokolade gedippt sind. Im Inneren befinden sich zerbröselte Kekse, Butter, Kakao und Punsch. Den Namen verdankt die Süßigkeit zum einen seiner Ähnlichkeit mit Staubsaugermodellen der 1920er-Jahre, zum anderen den Bäckern, die für die Füllung vorwiegend die übrig gebliebenen Kekskrümel verwendeten.
Gewöhnlich ist das ummantelte Marzipan des Dammsugares giftgrün. Allerdings gibt es auch die orangene Herbstvariante und die Feiertagsvariante im Juni. Dann ist die Schokolade zum Nationaltag am 6. Juni blau und das Marzipan gelb.
Wer nun Lust auf Dammsugare bekommen hat und nicht zufällig in Schweden lebt, der darf sich auf den nächsten IKEA—Besuch freuen. Dammsugare gibt es auch im Schweden-Shop.
Hier gehts zur Aussprache: Dammsugare
Quellen:
http://sv.wikipedia.org/wiki/Dammsugare_(bakverk)
http://en.wikipedia.org/wiki/Punsch-roll
Foto:
1st: Let Ideas Compete http://flic.kr/p/5VBmy7
2nd: Privat
In Stockholm fuhr neulich ein Bus an der eigentlich vorgesehenen Bucht, an mir und den anderen Wartenden, vorbei. Stattdessen hielt er einige Meter weiter und zusammen mit all den anderen verdutzten Menschen sprintete ich zum 50 Meter weiter stehenden Bus, wo uns sodann die Türe geöffnet wurde. Als erster reingehend wurde ich mit einem freundlichen »Tja« begrüßt.
Als deutscher Muttersprachler ist man da natürlich zuerst ziemlich irritiert, hätte nur noch »Pech gehabt« gefehlt »ich hab heute mal etwas weiter vorne gehalten«. Aber so ereignete es sich natürlich nicht.
»Tja« ist in Schweden ein informelles »Hallo«. Es ist die Kurzform für alle, denen »Tjenare« zu lang ist und wird gerne unter Freunden verwendet. Das durchaus bekanntere »Hej« darf hingegen auch formell, z. B. in Geschäftsbriefen verwendet werden.
»Tjenare« hat eine witzige Herkunft und Wandlung erlebt. Ursprünglich kommt es von »jag är eder ödmjuke tjänare«, was heißt: »Ich bin dein demütiger Diener«. Daraus wurde später »mjuke tjänare« (sanfter Diener) und daraus »tjänare« (Diener). Und im Stockholm-Slang wurde es schlussendlich zum »tjenare«.
Wem es nun komisch vorkommt, dass sich die Schweden mit »Diener« begrüßen, dem sei gesagt, dass zumindest in einigen deutschen Dialekten die Praxis allzu ähnlich ist. Mit dem aus dem lateinischen stammenden Wort »Servus« begrüßt man sich gleichfalls mit »der Sklave« bzw. »der Knecht«. Auch hier steht »Servus« in seiner Kürze für »Ich bin Dein Diener«.
Zu den schwedischen Hörbeispielen:
Tjenare
Tja
Quellen:
http://sv.wiktionary.org/wiki/tjenare
http://de.wikipedia.org/wiki/Servus
Foto:
Anita Peppers http://mrg.bz/dbs2EE
Gute Vorsätze für das neue Jahr vorgenommen?
Wenn man mal häufiger ein Museum oder seinen Sportverein besuchen möchte aber nicht jedes Mal den vollen Eintritt bezahlen will, dann gibt es häufig die Möglichkeit eine Jahreskarte zu erhalten. Inhaber einer solchen Karte haben dann meist eine Jahres-Besuchs-Flatrate. In allen drei Sprachen kann man Jahreskarte eins-zu-eins übersetzen. Auf englisch »annual ticket« und auf schwedisch »årskort« (»år« für Jahr und »kort« für Karte/Ticket, dazwischen ein Bindungs-S).
Einzig skurril dürfte die Aussprache für manch deutsches Ohr anmuten.
Hört selbst rein: http://de.forvo.com/word/årskort/#sv